Holland tickt anders

Naja, vielleicht nicht anders. Aber grösser. Oder so. Was mir nämlich schon nach der Ankunft in Holland im Dezember aufgefallen war: Die Leute hier tragen fast alle grosse, um nicht zu sagen riesige Armbanduhren, nicht nur die Männer, auch die Frauen. Richtig auffällig sind die bullig wirkenden, an den Handgelenken der Holländerinnen und Holländer angebrachten Uhrwerke.

Ah ja, und in einem Einkaufscenter, in Amsterdam, da ist ein Swatch-Shop, da wird grossartig Swissness verbreitet at its best, oder so (merci, Swatch):

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Grüezi, und tschüss.

Amsterdam II

An einem neuen Ort gibt es jeweils immer so viel zu entdecken. Am Ende, wenn man dann wieder abreisen muss, hat man nur einen Bruchteil gesehen. Aber das reicht, und man muss nicht das Gefühl haben, etwas verpasst zu haben.

Häufig sieht man an einem neuen Ort zufällig Dinge, weil einfach das Timing stimmt, weil man Glück hat.

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Kanufahrer in Amsterdam

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IMG_2455 Der Fund Nemos IMG_2464 Die Sicht vom Nemo-Museum aus IMG_2466

IMG_2454 Eine Ähnlichkeit mit einer italienischen Kaffeemaschine ist dem Ding im Wasser nicht abzustreiten IMG_2524 Gut zu wissen: Es gibt gute Hotels in Amsterdam IMG_2430 Der Baum auf dem Gebäude hat es mir irgendwie angetan IMG_2427 Rechts die Fassade des Hotels IMG_2404

Amsterdam I

Von den Haag nach Amsterdam.

Weit ist es nicht, und im Zug gibts sogar WLAN.
Bei der Ankunft ist das Wetter in Amsterdam nicht gerade berauschend, die Stadt wirkt grau und farblos. In der Nähe des Hotels, im danebenliegenden Hafen, ist ein gelbes U-Boot geparkt. Das wirkt irgendwie surreal.

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Am zweiten Tag, an welchem die Stadt dann so richtig angeschaut wird, ist das Wetter zum Glück besser, meint es gut mit uns. Bei schönem Wetter ist Amsterdam hübsch, man sieht der Stadt die Geschichte an, es ist alles ganz beschaulich.

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Wobei einem manchmal Marihuana-Schwaden entgegenkommen, aber das gehört wohl dazu, hierher. Amsterdam I weiterlesen

Den Haag I

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Einen entspannten Eindruck macht Den Haag, machen die Leute hier. Ganz sicher liegt das nicht nur daran, dass Marihuana leicht erworben werden kann. Und auch die schnell fahrenden Velofahrerinnen und Velofahrer, die in eiligem Tempo daher rasen, tragen auch nicht dazu bei, dass ein Eindruck von Hektik entsteht (zumal hier die bei uns doch sehr verbereiteten E-Bikes hier praktisch nicht vorhanden zu sein scheinen).

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Eindrücklich ist der Strand bei Scheveningen, der mit einer grossen Weite aufzuwarten weiss, und mit sehr viel Sand. Es ist hier noch windiger als sonst in Den Haag, und der Sand fliegt in der Luft. Viele Kite-Surfende gibt es.

Dass Feiertage sind, merkt man nur bedingt. In den Geschäften, die offen haben, sind wahrlich grosse Menschenmengen anzutreffen. Von einer Festtagshektik, falls es sie denn hier gibt, ist nichts zu merken.

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Mit dem Wind hier ist es so eine Sache. Mal fegt er voller Wucht durch die Stadt, und so liegen viele Velos am Boden, das Wasser auf dem Fluss, der da neben dem Hotel liegt, scheint förmlich zu vibrieren. Und dann folgt wieder eine kurze Phase der (Wind-)Stille, und gleicht einem Moment der Erholung, des Verschaufens.

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Der Koffer da draussen

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Im Flieger witzle ich darüber, dass ich ganz froh bin, dass der Koffer da draussen nicht meiner ist. Der Koffer steht einsam da, kein anderes Gepäckstück ist zu sehen. Schmoren in der Sonne ist angesagt. Es ist so heiss, wie es schon lange, sehr lange nicht mehr war.
Und einige Minuten später, kurz vor dem Start, wird der Koffer entfernt, weggebracht von einem Flughafenangestellten.
Bei der Ankunft beim Zielflughafen bin ich umso froher, meinen Koffer vorzufinden auf dem Gepäckband.

Stockholm IV

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‚Even tunnels are shiny here (at least some – or one – of them)‘

oder: ‚Portrait einer Unterführung‘

In Stockholm gibt es Hügel, die stark an San Francisco erinnern, also zumindest mich. Wie in SF führen Strassen in einer Gegend nahe den Touristen-Hot Spots zwischen den Häuserreihen relativ steil nach oben. An einer Hügelstrasse unten habe ich einen Eingang entdeckt, der sich als Anfang einer Unterführung entpuppte. Und war dann ganz fasziniert beim Betreten. Und ich habe den Beweis gefunden, dass auch eine Unterführung eine ganz gute Figur machen kann.

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4 Stockholm IV weiterlesen

Stockholm III

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Es ist neun Uhr abends, und ich bin gerade in der Innenstadt angekommen. Ich habe Hunger, und da die nächste Essbezugsmöglichkeit ein McDonald’s ist, begebe ich mich dorthin. Vor mir wartet ein Mann, auf seine Mahlzeit, vermutlich. Links neben mir ist der Essbereich. Ein Gitter wird heruntergefahren, der Essbereich damit unzugänglich gemacht. Der Mann vor mir zur Kassiererin, auf den nun abgesperrten Bereich hindeutend: „My wife is in there! And my kids!“

Stockholm II

Ein Spaziergang in der Nacht.
Es ist  noch Dienstag, und es ist jetzt ruhig, also auch tagsüber ist es nicht wirklich laut, ist doch die Stadt ziemlich weitläufig und die Leute verteilen sich, bis auf die paar Hotspots, an denen wirklich viel Leben ist.
Es ist nach elf Uhr, und zwar dunkel, aber nicht vollständig. Ich frage mich, ob die Lichter der Stadt für einen Restlichtbestand im Himmel sorgen, oder der Umstand, dass Stockholm so nördlich gelegen ist; erst ab 11 Uhr abends soll es dunkel sein, bis drei Uhr morgends, um diese Jahreszeit. Vielleicht sorgen aber auch beide Umstände dafür, dass der Himmel noch etwas glüht. Der Weg, auf dem ich mäandere – mäandern, das passt hier irgendwie, auch weil ich jetzt doch ganz nah am Wasser bin, wenn vielleicht auch nicht nah am Wasser gebaut – ist geteilt, auf der einen Seite verkehren Fussgänger/innen, auf dem anderen sind Velofahrende. Einige Velofahrerinnen und Velofahrer düsen an mir vorbei, erstaunlich ist, wieviele am Telefonieren sind. Es folgt ein Abschnitt, auf dem ich ganz alleine bin. Dann folgt, als wäre genug Ruhe gewesen, ein lauter Knall, es tönt wie eine Explosion. Ein kurzes Umsehen verschafft keine Klarheit, was da die Stille unterbrochen hat.

Einen festen Plan, wo ich genau hinmöchte, habe ich nicht. Dennoch kommt ein Gefühl des sich-verirrt-haben auf. Durch dieses Gefühl erlange ich auch – mindestens eine – neue Erkenntnis; dass der Zentralbahnhof ganz nah von meiner Unterkunft ist, und ich frage mich, warum in aller Welt das Taxi, das mich bei der Ankunft von jenem Zentralbahnhof zum Hotel einen so weiten Weg zurückgelegt hat. Aber vielleicht war es ja nötig, manchmal sind Wege für Fussgänger einfach kürzer.

Übrigens: auch wenn es gerade keine laute explosionsartige akustische Auffälligkeiten gibt, so ganz ruhig ist nachts in Stockholm es auch dann nicht unbedingt: die Strassen hier werden in der Nacht gereinigt. Was eigentlich auch Sinn macht, wenngleich es irritieren mag, wenn man laute Strassenreinigungsfahrzeuge zur späten Stunde nicht gewohnt ist und am Einschlafen ist. Aber es gibt störendere Geräusche, und irgendwie können die kleinen Putzfahrzeuge oder genauer deren Lärmemissionen sogar eine einschläfernde Wirkung erzielen. Irgendwie.

Stockholm I

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Das Ankommen in einer noch nicht bekannten Stadt oder einem noch nicht bekannten Land kann einem bereits vieles verraten. Das denke ich auch, nachdem ich in Stockholm angekommen bin.

Beim Billetautomaten hat es eine lange Schlange.
Als ich an der Reihe bin mit Billet-Lösen, stelle ich die Sprache mit etwas Bedauern von Schwedisch auf Englisch um, da ich Schwedisch überhaupt nicht verstehe. Nach meiner Eingabe stelle ich fest, dass nur mit Karte bezahlt werden kann. Ich erinnere mich schwach daran, vor geraumer Zeit gelesen zu haben, dass in Schweden die Barzahlung massiv an Bedeutung verloren hat.  Beim Weg zum Zug erstelle ich innerlich ein Memo: bei einem allfälligen erneuten Besuch hier lohnt es sich, am ersten Arlanda-Express–Billet-Automaten vorbeizugehen, es folgen bis zum Bahnsteig noch weitere billet-veräussernde Exemplare, die deutlich weniger respektive gar keinen Andrang haben. Wobei, wenn ich das nächste Mal hier bin, was auch noch in den Sternen steht, mag es hier auch ganz anders aussehen. Wer weiss. Stockholm I weiterlesen

Zagreb III

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Das Hotel Westin dient uns als Zwischenstopp – genauer gesagt dessen Aufenthaltsbereich -, und weiss aufzufallen. Vorallem wegen der Ruhe und dem Blick nach draussen. Der Blick durch das wandhohe Fenster in Richtung Strasse, die etwas schattig wirkt aufgrund der vielen Bäume. Ab und zu fährt eines der blauen Trams vorbei. Das Blau hat einen Farbton, der sofort ins Auge sticht. Auch ins Auge sticht der Mann in der gelben Regenjacke, der draussen fotografiert. Auf der Innenseite des Hotels sind die Spuren der Vergänglichkeit sichtbar. Der stellenweise gewellte Teppich, und die einst eleganten Sessel, die nun an vielen Stellen abgenutzt sind. Sie erinnern an eine vergangene Zeit. Und ich denke darüber nach, dass ich so gut wie nichts über die Vergangenheit dieser Stadt weiss.