Die Schweiz – auch das Land, in dem man „Danke“ sagt, wenn man im Zug der Billettkontrolle sein ÖV-Abo gezeigt hat.
Man muss schliesslich Freude haben an zivilisatorischen Errungenschaften 😊.
Früher waren es Aktentaschen, die durch häufiges Vorkommen auffielen, dann aber mehr und mehr verschwanden und mittlerweile nur noch selten gesehen werden. Dieser Tage feiert die Tasche eine Renaissance in Form der Laptoptasche. Werktags zu den Stosszeiten sieht man unzählige Menschen mit eingepacktem Computer unterwegs – entweder aus dem Homeoffice kommend oder sich genau dorthin bewegend. Häufig erinnern mich die Laptoptragenden ein wenig an Maulwürfe, wirken sie doch etwas verschüpft, so als hätten sie schon eine Weile kein Tageslicht mehr gesehen. Auch wenn es keine angeordneten Covid-Massnahmen mehr gibt hier, so ist Homeoffice bei vielen immer noch aktuell – wenn auch häufig nur noch partiell.
Meistens handelt es sich bei den getragenen Taschen um jene (Billig-)Produkte, welche in der Regel mit dem Laptop geliefert werden.
Ob die Laptoptasche einmal das selbe Schicksal – des Verschwindens – erleiden wird wie die Aktentasche – und wenn ja, wann?
Und ob dann – irgendwann – eine andere – soweit nicht bekannte – Taschenart als Nachfolgerin auftrumpfen kann?
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Den Text habe ich Anfang November 2022 geschrieben – er hat bis heute das selbe Schicksal erlitten wie viele andere Wortaneinanderreihungen – das (undankbare?) Schlummern in den Entwürfen.
In der Zwischenzeit sehe ich gefühlt schon weniger Laptoptaschen unterwegs. Ich frage mich, ob es daran liegt, dass viele der einst gesehenen Heimarbeitenden nun nur noch im Homeoffice sind – oder gar nicht mehr.
Es ist ein Januarmorgen, ich auf dem Weg zur Arbeit. Es ist – schon fast ungewohnt in diesem Winter – ziemlich kalt. Nicht gerade eine klirrende Kälte, die da vorherrscht, aber durchaus eine spürbare. Und die Stadt ist noch ein wenig mit Weiss überzogen, der neulich gefallene Schnee kann sich länger als üblich behaupten. Es fühlt sich also so an, wie es sein sollte im Winter.
Dann sehe ich an einem Fenster Palmen, oder zumindest Umrisse davon – auf einer Folie angebracht, vermutlich. In einem pastellähnlichen dezenten Farbton gehalten, passend zur Hausfarbe. Und ich meine rötliches Sonnenlicht zu erkennen, das die Palmen umschmeichelt. Aber das ist vermutlich nur meine Fantasie, oder ein flüchtiger Lichteinfall, und ich wische den Gedanken weg. Beim Näherkommen aber sehe ich, dass ein Scheinwerfer von innen wanderndes Licht auf das Fenster wirft. Ich staune wieder einmal, wie wenig es braucht, um aus dem Alltagstrott gerissen zu werden. In meinem Fall reichen da offensichtlich beleuchtete Palmenumrisse aus. Für einen kurzen Moment ist an diesem kühlen Morgen eine wärmere Ferne zumindest gedanklich etwas nähergerückt.
Wenn man nicht weiss, was man auf dem Blog schreiben soll, dann ist es wahrlich eine Kunst, etwas zu publizieren, das kein Lückenfüller ist.
Wobei: Lücken und Leere entstehen ja zum Glück nicht beim Brachliegen eines Blogs.
Samstag, 20. August 2022
Wenn man, nachdem der Corona-Selbsttest positiv war, noch einen PCR-Test machen will, und hierfür sogar den Weg an der Milchstrasse vorbei in Kauf nimmt.
Dass es eine Milchstrasse in den hiesigen Gefilden gibt, wusste ich nicht, geschweige denn, dass da ein Bus vorbeifährt.
Die Coronakrise ist ein wenig wie die unscharfe Pfütze auf dem Bild oben. Die Krise ist auch ein Spiegel, der uns aufgehalten wird, der uns recht ungeschönt zeigt, wie wir sind.
Aber schlussendliche Klarheit oder ein scharfes Bild darüber, wie die Menschen nun genau sind und vor allem warum das so ist, liefert die Krise schlussendlich dann natürlich auch nicht. Ebenso wenig, wie die Pfütze auf dem Foto die Welt deutlich widerspiegelt.
Die Menschen bleiben immer noch ein Rätsel, die Welt auch.
Das Lichtspiel beim Bundeshaus («Rendez-vous Bundesplatz») findet heuer wieder statt. Letztes Jahr gab es nur während kurzer Zeit Vorführungen, wegen der damaligen Entwicklung i.S. Covid wurde das Ganze dann recht schnell abgesagt im 2020.
Nun ist der Einlass nur mit Covid-Zertifikat (3G) möglich. Am Abend des 19.10.2021 schaue ich das Spektaktel an. Die Stimmung ist gut, es hat weniger Leute als in Vorjahren. Natürlich auch wegen des erforderlichen Zertifikats. Maximal 5’000 Personen dürfen das Spektakel bewundern. Hoffnung weiterlesen
In Russland, da sind unter anderem die Metro-Stationen palastähnlich, hier nun die Baustellen. Ömu es bitzeli!