Das letzte Mal Ferien – jenseits der hiesigen Gefilde – habe habe ich im 2018 gemacht, damals in Barcelona.
Mit dem Lissabon-Aufenthalt in dieser Woche handelte es sich somit um meine ersten Ferien im Ausland seit der Pandemie.
Und es war praktisch so – auch in Portugal – als hätte es Corona nie gegeben. Nur in sehr wenigen Geschäften sieht man noch bereits alt und benutzt aussehende Handdesinfektionsmittel. An einer Apotheke habe ich noch Werbung für Covid 19-Tests gesehen. Und selten sieht man auch noch Personen Maske tragen.
Es braucht offenbar viel, um die Menschen – und vor allem ihre Gewohnheiten – zu ändern.
Früher waren es Aktentaschen, die durch häufiges Vorkommen auffielen, dann aber mehr und mehr verschwanden und mittlerweile nur noch selten gesehen werden. Dieser Tage feiert die Tasche eine Renaissance in Form der Laptoptasche. Werktags zu den Stosszeiten sieht man unzählige Menschen mit eingepacktem Computer unterwegs – entweder aus dem Homeoffice kommend oder sich genau dorthin bewegend. Häufig erinnern mich die Laptoptragenden ein wenig an Maulwürfe, wirken sie doch etwas verschüpft, so als hätten sie schon eine Weile kein Tageslicht mehr gesehen. Auch wenn es keine angeordneten Covid-Massnahmen mehr gibt hier, so ist Homeoffice bei vielen immer noch aktuell – wenn auch häufig nur noch partiell. Meistens handelt es sich bei den getragenen Taschen um jene (Billig-)Produkte, welche in der Regel mit dem Laptop geliefert werden.
Ob die Laptoptasche einmal das selbe Schicksal – des Verschwindens – erleiden wird wie die Aktentasche – und wenn ja, wann?
Und ob dann – irgendwann – eine andere – soweit nicht bekannte – Taschenart als Nachfolgerin auftrumpfen kann? ~ Den Text habe ich Anfang November 2022 geschrieben – er hat bis heute das selbe Schicksal erlitten wie viele andere Wortaneinanderreihungen – das (undankbare?) Schlummern in den Entwürfen. In der Zwischenzeit sehe ich gefühlt schon weniger Laptoptaschen unterwegs. Ich frage mich, ob es daran liegt, dass viele der einst gesehenen Heimarbeitenden nun nur noch im Homeoffice sind – oder gar nicht mehr.
Auch wenn da ‚GAME OVER‘ steht – das letzte Licht des Tages auf der Häuserfassade im Hintergrund weiss zu gefallen – auch wenn es nicht im Fokus steht. Nicht im Fokus zu sein, heisst indessen nicht unbedingt, nicht im Zentrum zu stehen – was ich mitunter zu fokussieren versuche mit meinen Bildern (wenn man nach sage und schreibe acht Jahren wieder dasselbe denkt …).
Wenn man, nachdem der Corona-Selbsttest positiv war, noch einen PCR-Test machen will, und hierfür sogar den Weg an der Milchstrasse vorbei in Kauf nimmt.
Dass es eine Milchstrasse in den hiesigen Gefilden gibt, wusste ich nicht, geschweige denn, dass da ein Bus vorbeifährt.
Der letzte Sommer war ein Wasser-Sommer, der jetzige ist so ziemlich das Gegenteil davon. Nun sind Hitze und Sonne dominant; da sind Bilder wie jene vom letzten Mittwoch eine Rarität:
Nachdem das einst für 2020 angesagte Konzert zweimal coronabedingt verschoben wurde, fand es nun gestern statt; ausverkauft, mit circa 47’000 Besucher/-innen.
Die ’neue Normalität‘ (siehe z.B. hier und da) gibt es indessen nicht mehr.
Der Wahnsinn Ist nur eine schmale Brücke Die Ufer sind Vernunft und Trieb […]
– „Du riechst so gut“, Rammstein