Wenn es zu regnen beginnt, und wir unsere Schirme öffnen: in dem Moment sind wir alle gleich.
Schlagwort: Kroatien
Zagreb III
Das Hotel Westin dient uns als Zwischenstopp – genauer gesagt dessen Aufenthaltsbereich -, und weiss aufzufallen. Vorallem wegen der Ruhe und dem Blick nach draussen. Der Blick durch das wandhohe Fenster in Richtung Strasse, die etwas schattig wirkt aufgrund der vielen Bäume. Ab und zu fährt eines der blauen Trams vorbei. Das Blau hat einen Farbton, der sofort ins Auge sticht. Auch ins Auge sticht der Mann in der gelben Regenjacke, der draussen fotografiert. Auf der Innenseite des Hotels sind die Spuren der Vergänglichkeit sichtbar. Der stellenweise gewellte Teppich, und die einst eleganten Sessel, die nun an vielen Stellen abgenutzt sind. Sie erinnern an eine vergangene Zeit. Und ich denke darüber nach, dass ich so gut wie nichts über die Vergangenheit dieser Stadt weiss.
Zagreb II
Andere Länder, andere Sitten: Als ein Taxi benötigt wird, fragen wir den Concierge des Hotels in der Lobby. Der Concierge, ein älterer Mann, und ein Concierge, wie er im Buche steht, begleitet uns nach draussen, nimmt eine Trillerpfeife hervor, pfeift. Erfolgreich; prompt fährt ein Taxi die Auffahrt zum Hotel herauf.
Der Concierge erklärt noch: Das System mit dem Pfeifen sei zwar gut. Jedoch könne es auch Nebenwirkungen haben. Denn der Hauptbahnhof ist ganz nah.
Zagreb I
Abends, in einer Hotelbar in Zagreb. Die Fensterfront erstreckt sich über eine ganze Wand, beim Hinausschauen wähne ich mich unwillkürlich in Bern, an einem bestimmten Ort dort werde ich versetzt, wegen dieses Gebäudes gegenüber und der Grünfläche rechts daneben, nur, um danach festzustellen, dass ich ein paar hundert Kilometer davon entfernt bin. Im ersten Moment sieht es ja draussen wirklich aus wie an dem Ort in den schweizerischen Gefilden, auch das blaue Bähnli, das vorbei fährt, passt; nur das Graffiti an der grauen Wand, das passt nicht so ganz, ebenso das Licht, das hier anderes, ganz anders ist als zuhause.