Hoffentlich nicht elend endend

Nachts mit dem Zug auf dem Weg nach Hause. Ich sitze im oberen Teil eines Doppelstöckers.
Immer wieder sehe ich Lichterketten bestehend aus Strassenlaternen, die die Strassen säumen, welche von der von uns befahrenen Schienen wegführen – und dann einmal aufhören. Aufhören – vielleicht hören sie tatsächlich dort auf, oder sie enden ausserhalb des Sichtfelds. So oder so hören sie irgendwann, irgendwo auf.
Im Gegensatz zu den Social Media-Feeds, die da von vermutlich Dutzenden Mitreisenden um mich herum und auch im restlichen Zug gerade jetzt durchgewischt werden. Ein nie endendes Wischen (die Autokorrektur auf meinem Telefon hat ja erst „endendes“ durch „elendes“ ersetzt).
So viel Elend, ich meine Endlosigkeit, wenn man sich das so vorstellt. Endlos – wie es das Leben nicht ist. Elend ist es hoffentlich auch nicht.

Gedanken zum Gedankenstrich

Erst dieser Tage habe ich gelesen, dass es eine Eigenart ChatGPTs sei, oft Gedankenstriche zu nutzen. Und dass man dies bei der KI-Assistenz nun mit einem Prompt ändern kann.

Daher sei mir gestattet auf folgendes hinzuweisen: obschon auf diesem Blog zuhauf Gedankenstriche zu finden sind – ob die Texte nun gedankenreich sind oder nicht – hier schreibt keine KI 😉

Die Sache mit den Demos

Palästina-Demo

An der Palästina-Demo letzten Samstag.

Ich bin nicht der einzige, der vor dem Käfigturm zuschaut, wie der Pulk gen Bundesplatz zieht.

Zwei Teenagerinnen neben mir beobachten das Ganze auch, auch die beschrifteten Kartonschilder, die da getragen werden. Auf vielen ist von Genozid die Rede. Eine Teenagerin sagt zur anderen, dass sie wisse, was ein Femizid ist, nicht aber, was ein Genozid sei.

Am Tag danach –  da ging es dann in den Medien weniger um Femizide und auch weniger um Genozide, sondern vor allem darum, was da so geschehen war in der Bundesstadt. Überreste dessen blieben noch eine Weile sichtbar (sind es vielleicht immer noch).   

Nach der Palästina-Demo

Manchmal ist es besser, nicht abzuheben.

Raumschiff unter dem Bundeshaus

Neulich habe ich ein Raumschiff entdeckt. Dessen Emissionen sind Pflanzen mit leuchtenden Blüten.

Ein nicht besonders glücklicher Umstand ist, dass das Raumschiff direkt unterhalb des Bundeshauses platziert ist. Daher kann es nicht wegfliegen, ohne dass das Bundeshaus ein- und den Hang gen Marzili hinabstürzen würde. Aber von Zeit zu Zeit stellt es die Triebwerke an – wenn die Welt ein bisschen mehr Buntheit vertragen kann.

Hitzegedanken

Diese Hitzetage. In der Stadt ist es besonders heiss. Da war es heute eine Wohltat, in die unterirdische, äusserst kühle Garderobe des Fitnesscenters zu gelangen. Doch da unten länger zu verweilen, ist nicht verlockend, da wären einerseits die Geruchskulisse, und ein schlechter Mobilempfang.

Die Sauna heute mutete weniger heiss an als üblich – bei näherer Betrachtung lag es nicht daran, dass der Körper mehr Hitze gewohnt ist. Der Ofen war lediglich auf 75 Grad Celsius eingestellt.

Ich bin fast versucht, ein Cartoon-Bild von der „KI“ generieren zu lassen, auf der ein Sauna-Gast einen Neuankömmling bittet, die Tür zu schliessen – nicht, dass die Hitze von draussen in die Schwitzstube schwappt. Die Zurückhaltung obsiegt, diese Worte hier müssen ausreichen. Manchmal, fast immer eigentlich, reichen Worte aus.

Alle sind nun davon betroffen

Im Zug sind nicht viele Leute, aber alle Abteile sind besetzt. Es ist ruhig, ich schaue mich um. Alle sind am Handy. Früher war es noch so eine Altersfrage, die Handy-Sache. Heute ist auch die ältere Generation sehr oft darauf schauend und wischend. Was bleibt, ist die fast andächtige Ruhe. Und die ist schön.

Das Schöne am über das Schöne schreiben

Gut, ich schreibe hier nicht nur über das Schöne. Jedoch aber vermeide ich über Negatives zu schreiben, seit vielen Jahren. Einfach, weil ich es kann und so will. Ohne dabei diesen Blog so wirken zu lassen, dass Texte hier mit Weichspüler behandelt wurden. 

Sicherlich eine Herausforderung, aber eine interessante, oder eben: eine schöne. 

Es liegt häufig – natürlich überhaupt nicht immer – an uns, was im Zentrum unserer Aufmerksamkeit steht.