Vor der Zugfahrt fragt mich ein Mann in der Unterführung im Bahnhof Bern, ob es hier zum Voie sept gehe. Ich bestätige dies. Ob der Zug hier nach Zürich fahre. Auch dies bestätige ich. Sein Ziel scheint wohl dasselbe zu sein. Ich zeige suche auf die Nummer sieben, die man nun, beim Aufstieg zum Perron, schon sieht. „Voie sept?“, fragt er nochmals. Nochmals sage ich „Oui“.
Alleine fahre ich mit dem Zug von Bern nach Zürich. Es hat in der ersten Klasse mehr Leute als auch schon, ist aber ganz angenehm. Der Zug ist ein Doppelstöcker, und oben im ersten Stock fühlt es sich beim Blick aus dem Fenster so an, als würde man auf eine stumm geschaltete, sich sanft, aber dezidiert wegbewegende Welt hinunterschauen.
Als die Kontrolleurin kommt, führt sie mit einem Mann, der wohl auch an die Street Parade will, eine Diskussion, da jener Reisende nur ein Billet für die zweite Klasse hat. Der Mann erklärt, er habe sogar einen Platz reserviert in der 2. Klasse dieses Zuges, da jener Zugteil jedoch bereits dermassen gefüllt mit Menschen gewesen sei, wäre ihm von einer anderen Kontrolleurin der Zugang zum Bahnwagen verweigert worden. Die Kontrolleurin hier bringt den Mann schlussendlich dazu, die erste Klasse zu verlassen.
Ganz und gar nicht mit Menschen gefüllt ist die Welt, an der der Zug vorbeifährt. Zweimal nacheinder sehe ich einzelne Personen, die ganz allein in einer ländlichen Umgebung Velo fahren. So ganz allein zwar auch nicht; immerhin fährt – wenn auch nur für einen sehr kurzen Moment – ein ingesamt gut gefüllter Zug an ihnen vorbei.
Diese Menschen in einer so einsamen Umgebung, das erinnert mich irgendwie an diese „Lone Tree“-Bilder, ein gern genutztes Sujet von Landschafts-Fotografierenden. Mit dem Hauptunterschied, dass sich die Bäume etwas weniger bewegen.
Und die Stille, die nun auch hier in diesem Zugteil vorherrscht, kann auch eindrücklich und besonders wirken, vor allem in Anbetracht dessen, wenn man sich schon das baldige laute Tun an der Street Parade vorstellt.
Einzig die Veränderung bleibt. 