massgeschneiderte Werbung

donnons du style à la vie

Die Qualität der Werbemitteilungen, die beim täglichen Surfen so erscheinen, ist schon fast erschreckend – erschreckend gut. Also, da natürlich, wo ich sie nicht blocken kann, auf der Instagram-App auf dem Handy zum Beispiel. Vermutlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich einmal bei einer solchen Werbemeldung schwach werde, und einen Kauf tätige.

Und ich merke, dass Werbeblocker nicht nur den Vorteil haben, dass sie lästige Werbung ausblenden, nein; sie geben auch Versuchungen gar nicht erst die Möglichkeit, vorstellig zu werden.

Sun Island

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Hohe Erwartungen werden geschürt mit diesem Werbeschild. Wobei wir alle genau wissen, was uns da erwarten würde. Ohne dabei in einem Bräunungsstudio gewesen zu sein müssen. Diese Schilder, egal, wofür geworben wird, sehen nämlich immer so aus, sie wollen eine Sehnsucht wecken, doch dies ist nur Mittel zum Zweck. Um Sehnsucht geht es demjenigen, der das Schild aufgestellt hat, natürlich nicht.

Das Schild habe ich bei einer Tankstelle kurz vor Murten gesehen. Als ich beim Tankstellenshop meinen Einkauf bezahlt habe, gab ich dem Verkäufer nebst einigen Frankenstücken irrtümlicherweise eine Zwei-Euro-Münze. Diese Münze wurde mir höflich zurückgegeben, mit der Bemerkung, nur ‚richtiges‘, echtes Geld könne entgegengenommen werden.

Zurück zum Schild. Ich frage mich, wie alt es wohl ist. Vielleicht sogar so alt wie ich? Und ob es das Solarium noch gibt?

Blackberry

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So richtig aufgefallen sind mir die Blackberry-Telefone im September 2010. Und mit ‚aufgefallen‘ meine ich ‚positiv aufgefallen‘.
In einer Limousine sitzend, es war Mittag oder Abend, in New York oder Los Angeles, ich weiss es nicht mehr genau. Ich weiss aber noch, dass im Wagen die Armlehne zwischen Fahrer- und Beifahrersitz breit war, aus schwarzem Leder. Und dass der Chauffeur, ein grosser, breiter Kerl, sein Telefon darauf platziert hatte. Ein Blackberry. Ein Blackberry Bold, um genau zu sein. Richtig gut sah das Stück Technik da aus, als wäre es dazu geschaffen worden, schön dazuliegen. Wenn der Fahrer es benutzt hat, sah das Natel so klein aus, in den Pranken des Mannes. Mit grosser Sorgfalt wurde es behandelt, es schien seinem Besitzer etwas zu bedeuten.
Ich bin jemand, der schöne Dinge mag, und so erlangte das Telefon mit Minitastatur und roter LED-Leuchte meine Aufmerksamkeit. Von meinem Handy, das ich derzeit hatte, war ich nicht mehr so überzeugt, ein Samsung, das seit der Landung in Amerika just nicht mehr funktionieren wollte, obschon es in den USA nutzbar hätte sein sollen.
Die Fahrt war eine recht lange, und immer wieder wurde das Blackberry von der Lehne genommen und es wurde lautstark diskutiert, unter anderem mit der Frau, über die Kinder. Und viel Zeit verbrachten wir im Stau. Ich glaube, es war in Los Angeles.
Blackberry – die Telefone der kanadischen Firma RIM – jedenfalls damals lautete der Firmenname noch so, waren mir natürlich schon vor dieser Autofahrt ein Begriff. Aber wahrgenommen habe ich sie erst ab diesem Zeitpunkt, während ich geduldig im Fond des Wagens sass, inmitten einer amerikanischen Grossstadt.
Seit damals haben es mir die Handys der Kanadier angetan. Nicht nur wegen dem schönen Äusseren, nein, auch die inneren Werte mögen (zumeist, oder wieder) zu überzeugen; die intelligente Tastatur zum Beispiel ist unglaublich praktisch, ich möchte sie nicht mehr missen, hat sie doch sogar berndeutsch gelernt! – Einzig dass die Zukunft von Blackberry, wie RIM heute heisst, so ungewiss ist, immer noch, und immer wieder, ist ein Lack im Kratzer. Hätte ich doch gerne ein Telefon, von dem ich annehmen kann, dass die Herstellerfirma weiter existiert und weiter am Betriebssystem entwickelt wird, etc. pp.
Wie auch immer: Meine Treue zu Blackberrys ist (ungefähr seither) ziemlich gross; über vier Jahre benutze ich nun schon Telefone mit dem silbernen Logo. So lange war ich noch nie einem Handyhersteller treu. Was eine Autofahrt alles auslösen kann.

Die Wirklichkeit ist manchmal die beste Werbung.

Zufall oder nicht?

Letzte Woche habe ich für eine Übernachtung im Juli ein Hotel in Thun gebucht. Dafür habe ich ebookers, booking.com und Google benutzt.

Jetzt erscheint bei meiner Facebook-Startseite Werbung für „Hotels in Thun“ von booking.com (siehe Printscreen). Nach einem blossen Zufall sieht mir das nicht aus 🙂

Ich weiss genau, dass ich auf Facebook nichts über Hotels in Thun eingeben habe …
Spannend, was da im Hintergrund abzulaufen scheint.

Hotel_Thun