Kopenhagen 1

Mit dem Zug geht es von Malmö zurück nach Kopenhagen. Die herunterklappbaren Tische im Zug erinnern mich an „Glettibrätter“ (Bügelbretter).

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Das erste, das in Kopenhagen auffällt, nach dem Verlassen des Hauptbahnhofes, ist ein offensichtlich nicht ganz nüchterner Mann, der ein Velo zu Boden stösst. Jemand ruft ihm etwas zu, und das Velo wird, wortlos, wieder aufgestellt. Velos, das merke ich später, hat es hier, wie auch in Malmös, viele. Auch viele, die am Boden liegen – doch das ist wohl nicht dem vorhin genannten Mann geschuldet, sondern mit grosser Wahrscheinlichkeit dem Wind, der hier nicht selten seine Aufwartung macht. Die Velofahrenden sind hier stets in einem beachtlichen Tempo unterwegs, und man muss als Fussgänger aufpassen, nicht auf eine der Velospuren zu gelangen.

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Der Moment vor der Grün-Schaltung der Ampel Kopenhagen 1 weiterlesen

Malmö 1

Flug nach Kopenhagen. Von dort ist die Reststrecke mit dem Zug zu bewältigen. Beim Bahnhof in Kopenhagen sind die Sicherheitsvorkehrungen recht streng, um das Perron betreten zu können, muss dem Sicherheitspersonal der Pass oder die ID gezeigt werden.
Im Zug dann, der über die berühmte Brücke geht (wenn man denn von ‚über‘ sprechen will; die Strecke des Zugs verläuft unter jener, auf der die Autos die Brücke passieren), die Dänemark und Schweden verbindet, ist dann auch wieder ein Vorzeigen des Ausweises erforderlich. Die eindrückliche Brücke habe ich bereits beim Anflug auf Kopenhagen bestaunen können (und auch schon in ‚Die Brücke‘ gesehen).

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Malmö. Man merkt, dass man hier nah am Meer ist. Einerseits wegen dem Wind, und andererseits wegen den Möwen, die hier recht omnipräsent sind. Schön ist es hier, den Wind kann man derzeit gut gebrauchen, ist es doch recht warm (im Gegensatz zu den schweizerischen Gefilden, denen ich entflohen bin). Warm und sonnig, was dazu verleitet, möglichst viel Sonne aufzunehmen und die Wärme zu verinnerlichen. Wer weiss denn schon, wie sich der Sommer, den ich grösstenteils in der Schweiz verbringen werde, entwickeln wird.

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Das Hotel ist toll gelegen im Stadtzentrum. Am Abend scheint auf dem Platz, der unmittelbar neben dem Hotel ist, etwas geschehen. Der Platz ist abgesperrt, und ein Grossaufgebot an Polizistinnen und Polizisten anwesend.
Etwas scheint geschehen zu sein, die angesprochene Polizistin will oder kann keine Auskunft geben. Die Spekulationen gehen von Bombenexplosion über zu einer Person, welche auf dem Platz von der Polizei erschossen wurde.

Am nächsten Tag: Am Meer. Der Wind ist angenehm, die Sicht klar.

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Buch-Empfehlung: Die italienischen Schuhe von Henning Mankell

Fredrik Welin, einstiger Chirug, lebt – nur mit Hund und Katze – auf einer Insel auf den Schären. Den einzigen Konkakt zur Aussenwelt hat er mit dem Postillion Ture Jansson, einem merkwürdigen Zeitgenossen, der immer Krankheiten zu haben glaubt und bei Frederik diesbezüglich jeweils um Rat bittet.

Der ehemalige Chirurg lebt sein Leben in der Abgeschiedenheit, da in der Vergangenheit etwas Schlimmes passiert ist. Was genau, wird erst im Laufe der Geschichte verraten. Mit dem Alleinsein ist es plötzlich vorbei, als Frederiks alte Flamme Harriet, an ihren Rollator gekettet, bei ihm aufkreuzt und ihn mit der Vergangenheit und noch nicht erfüllten Versprechungen konfrontiert.

Zusammen mit Harriet verlässt Frederik die Insel, um eine alte Versprechung einzulösen. Hierbei läuft aber nicht alles rund und wie vorgesehen, und es kommt zu einer Gegenüberstellung, von welcher Frederik nie geträumt hätte. Die Geschichte um den Einsiedler hat verschiedene Handlungsstränge, und liest sich sehr süffig, es ist ein wahrer Genuss, das Buch mit dem doch etwas speziellen Titel, dessen Zusammenhang mit der Geschichte anfangs nicht auf der Hand liegt, zu lesen.  Eine unbedingte Leseempfehlung!