Wenn die Rolltreppe, die sonst stumm nach unten oder nach oben befördert, genau so klingt wie die TARDIS vom Doktor, und man nicht genau weiss, was als nächstes passiert.
Schlagwort: Alltag
Morgendliche, eigentlich gar nicht wirklich existierende Wellen.
Dunkurot
Chli ungerhaub vom Hirschegrabe. Zwöi Manne renne übere Fuessgängerstreife. „Schisbus“, seit der eint. Aber ou d Polizischtin, wo am angere Ändi vom Fuessgängerstreife steift, isch nid grad begeischteret: „Dunkurot!“, rüeft si. Und beziet sech ufd Ample, wieni bim häreluege gseh.
Zwöi Minute speter, churz vorem Chocher Park: E Bus überhouptmi, vermuetlech mit dene zwöine pressierte vo vori drinn – wesne de no glängt het-, drängt mi und mis Velo ä chli abm zimli agressiv und gar nid nätt. I chume e haubi Sekunde lang i Versuechig, des gliche z dänke, wo dr anger bim Strasse-überquere vori gseit het. Dunkurot, das isch übrigens ou d Farb vom Bus gsi.
Geschichten
Auf dem Weg zur Arbeit. Es ist Dienstag, nach acht Uhr, und nicht Ferienzeit. Das merkt man, weil Sitzplätze Mangelware sind.
Zwei ältere Frauen, die es geschafft haben, je einen der begehrten Sitzplätze zu ergattern, plaudern über vergangene Zeiten. Dann, beim Kocher Park, entdecken sie jemanden draussen auf dem Gehsteig, eine Frau, etwas jünger als die beiden Tramreisenden. Es wird einander zugewunken. Die beiden älteren Frauen steigen auf, wollen aussteigen. Zwei Tramtüren sind in ihrer Nähe, beide etwa gleich nah entfernt von den Frauen. Vor einer der Türen steht niemand, vor der anderen eine junge Frau.
Die beiden Seniorinnen stehen hinter die junge Frau, die einen grünen Anorak trägt, das Tram hält an. Die junge Frau macht keine Anstalten auszusteigen – damit haben die beiden Seniorinnen wohl nicht gerechnet. Die Wartenden werden nicht bemerkt von der Jüngeren, von einem der anderen Mitpassagiere jedoch schon. Jener drückt auf einen grünen Knopf, um so zu verhindern, dass die Türen geschlossen werden und das Tram weiterfährt.
Eine der Seniorinnen scheint nach gefühlten Ewigkeiten (in Realzeit wohl eher nach zehn Sekunden) die junge Frau angetippt zu haben – vermute ich; jedenfalls bewegt sie die Frau im Anorak weg von der Tür, die beiden Frauen können aussteigen. Draussen bewegen sie sich in Richtung ihrer Bekannten, Richtung Gehsteig.
Das Tram fährt weiter.
Was die drei Frauen wohl für eine gemeinsame Geschichte haben. Und wieviele Geschichten es wohl zu erzählen gäbe von all den verschiedenen Personen, die sich noch im Tram aufhalten.