Beim Oeschinensee II

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Bergstation Oeschinen, Anstehen für die Talfahrt

Ein Addendum zum gestrigen Beitrag.

Eigentlich wollte ich ja gestern schon ein paar Sätze schreiben, habe mich dann aber dafür entschieden, die Bilder für sich wirken zu lassen, und damit die wunderschöne Natur und Bergwelt ins Rampenlicht zu stellen.

Doch möchte ich heute nicht das gestern Erlebte/Gesehene unerwähnt sein lassen (NB: ganz ohne Wertung, vorallem zu „Chronikzwecken“).

Was ich schon wusste, von Instagram und Co., dass der Oeschinensee ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist, wo sich die Leute gerne in Szene setzen davor. Die Menge an Ausflüglern hat dann aber doch überrascht.

Mit der Gondelbahn oben angekommen, weist schon bald ein Wegweiser die Instagram-User zum „View Point“.

Auf der von uns gewählten Route, die nicht ohne ist, und wo auch „Bergler“ hie und da aufpassen müssen, wo sie ihren Fuss hinsetzen (das sage ich als jemand der in den Bergen aufgewachsen ist), gab es einen massiven Auflauf an Leuten. Was auch zu lustigen Vorkommnissen führte. Als ich zwei junge Frauen grüsste, die uns begegneten, hörte ich, wie die eine zur anderen sagte, wie es schön sei, dass sich hier die Leute grüssen (sie waren beide aus Deutschland).

Dann, nach der Wanderung beim See angekommen, zeigte sich dann erst recht, dass es wirklich nicht nur wenigen in den Sinn gekommen ist, die vielleicht letzten schönen, warmen Herbsttage hier oben zu verbringen. Was ich lernte, war, dass es heutzutage offensichtlich im Trend ist, seine Rückseite vor einer schmucken Aussicht fotografieren zu lassen.

Worauf ich eigentlich hinauswill ist, dass ich einen solchen Ansturm auf ein Wandergebiet noch nie erlebt habe. Irgendwie war es beeindruckend, aber auch beklemmend, und vorallem neu, ungewohnt. Und die innere Ruhe und Entspanntheit, die ich erlange beim Wandern, musste ich auch diesmal nicht missen, wenn auch mit etwas Einbussen. Wie zuvor gesagt, das Geschriebene möge wertungsfrei erscheinen, zumal ich ja auch ein Teil der beschriebenen Masse war (und als „Einheimischer“ gehe ich ja auch nicht wirklich durch, bin ich doch im Tal „näbedran“ aufgewachsen).

Ich bin gespannt, wie es aussehen wird in den Bergen in den nächsten paar Jahren. Wobei, die spannendere, bessere Frage wäre ja, wie es den Bergen, der Natur gehen wird in ein paar Jahren (auch ganz losgelöst von den Touristen-Scharen und deren Folgen für die Natur).

Die Oeschinen-Gondelbahn ist jedenfalls bereits gut aufgerüstet für heute und für die Zukunft; das Billett kann man online kaufen, oder vor Ort beim Self Service-Automaten. Der Parkplatz-Zuweiser, dem 5 Franken zu entrichten sind für eine Parkier-Gelegenheit, ist jedoch (noch) nicht digital.