Als hätte ich die Zeit angehalten

hartes Pflaster

Auf dem Weg zur Arbeit, im Bus, im kalten Winter. Ich stehe, viele andere Mitfahrende auch, einige sitzen. Ich löse meine Armbanduhr vom Handgelenk. Habe ich sie doch ein paar Tage nicht getragen; vorhin habe ich sie aufgezogen, die Uhr läuft nun wieder, nun muss ich nur noch die Zeit einstellen und das Datum justieren. Ich ziehe die Krone hervor, das Uhrwerk bleibt stehen, wie üblich, wenn die Krone nicht eingerastet ist. Ich blicke auf. Der Bus steht still, vor einer Ampel, die Mitmenschen um mich sind stumm, bewegungslos, wie erstarrt. Als wäre die Zeit angehalten worden – als wäre das Stillstehen meiner Uhr der Grund für das Gleich- oder Ab- oder Stillschalten der Menschen um mich herum. Die Zeit ist für einen kurzen Moment eingefroren, so fühlt es sich an. Eingefroren ist auch die Welt ausserhalb des Busses, aber temperaturbedingt.