Venedig II

Am Morgen  nach der Ankunft in Venedig sehe ich die Wasserstadt das erste Mal tagsüber. Die Sonne meint es gut und lässt die Stadt und die Kanäle in herbstlichem Glanz erstrahlen.

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Die Stimmung ist heiter, kein Wunder bei dem Wetter und den warmen Temperaturen.
Zuerst verirre ich mich gehörig; statt in der Stadtmitte gelange ich an einen der südlichsten Punkte der Stadt. Und habe die Orientierung dermassen verloren, dass ich nicht mehr zurückfinde – auch das Einschalten des Natels und die Hilfe der üblichen Kartendienste helfen nicht viel.
Ich beschliesse, mich einfach treiben zu lassen, irgendwann finde ich dann schon wieder zurück. Und geniesse das „Being lost in Venice“-Gefühl.
Das Positive am sich-verirren in einer fremden Stadt ist, dass man so Bezirke und Dinge sieht, die ein normaler Tourist sonst nicht unbedingt zu Gesicht bekommt. Keine Stadt hat schliesslich nur auf Hochglanz polierte Viertel, und häufig sind die „unbehandelten“ Quartiere die interessantesten.

So gegen Mittag merke ich, dass ich unterwegs bin Richtung Stadtmitte. Plötzlich tauchen Wegweiser auf, die zu Rialobrücke und Markusplatz führen sollen. Ich beschliesse, dass ebenjene Orte meine nächsten Ziele sein sollen. Ein lustiges Detail am Rande: Ob im Norden oder Süden der Stadt – vielerorts hat soche Wegweiser, die zu den genannten Sehenswürdigkeiten führen. Die Wegweiser führen z.T. durch die halbe Stadt – und sehr, sehr viele Touristen folgen Ihnen, sodass eine Art Ameisenspur entsteht. Wobei ich die Vermutung habe, dass die Wegeleitungen nicht den kürzesten Weg aufzeigen, sodass möglichst viele Geschäfte von den Touristenströmen profitieren können. Übelnehmen kann man das einer Stadt wie Venedig, die vom Tourismus lebt, nicht.

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Kurze Zeit später gelange ich zur Rialtobrücke – welche ganz schön sein mag – aber dermassen überfüllt ist von Touristen. Eine so hohe Konzentration an Touristen an einem Ort habe ich noch nie gesehen. Ich frage mich, wie es hier im Sommer aussieht – ob da noch mehr Volk ist … ? Ich kann es mir fast nicht vorstellen.

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Auf dem Markusplatz, ein Ort, der mir auf Anhieb sehr gefällt, hat es auch Menschenmassen, aber aufgrund der Grösse des Platzes verteilt sich die Menschenmenge hier deutlich besser. Hier, auf der Piazza San Marco, esse ich die erste Pizza.
Von nun an habe ich interessanterweise überhaupt keine Probleme mehr, mich zu orientieren.

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Am Nachmittag gelange ich zurück zum Hotel – jenes ist äusserst zentral gelegen; nur circa eine Viertelstunde vom Markusplatz entfernt.

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Nach kurzem Ausruhen im Hotel gehts mit einem Vaporetto nach Lido, eine Insel (bzw. Nehrung), auf welcher vorallem monände Hotels zu sein scheinen, wobei es hier auch einen Strand haben soll, an welchem gebadet werden kann.
Was auf Lido auffällt, ist, dass es hier Fahrzeugverkehr hat – und wenn man direkt von Venedig herkommt, so mutet es merkwürdig an, plötzlich wieder Verkehrslärm zu hören – ganz ungewohnt ist es, ebenso wie das Überqueren von Zebrastreifen – etwas, das es auf Venedig selber logischerweise nicht gibt.
Der Aufenthalt auf Lido bleibt ein kurzer, und schon bald bin ich zurück in Venedig. Und geniesse das Herbst-Abendlicht, und freue mich gleichzeitig auf den Abend.

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Auch politische Statements findet man in La Serenissima. Und leere Plätze auch:

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