Die Moskauer Metro

Wenn man in Moskau ist, so darf eine Besichtigung der dortigen Metro-Stationen natürlich nicht fehlen.

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Da mich nicht nur die Stationen per se interessieren, sondern auch der geschichtliche Hintergrund habe ich eine geführte Besichtigung gebucht via moscowfreetour.com (sehr empfehlenswert!).

Um 16 Uhr geht es dann los: Angeführt von einer quirligen jungen Russin, beginnt die auf Englisch gehaltene Führung.
Wir entfliehen dem warmen Sommertag, indem wir die Kühle des Moskauer Untergrunds aufsuchen. Wobei, wirklich kühl ist es da unten nicht.

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Die Metro-Stationen Moskaus sind wohl einzigartig, gleichen sie doch regelrecht Palästen. Grund für die palastähnliche Ausstattung der Stationen war, dass nicht nur Monarchen Paläste haben sollten, sondern auch das Volk. Zudem wurde mit dem ganzen Prunk den einfachen Leuten die Angst vor der Tiefe genommen, die damals vorherrschte.

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Mit dem Bau der Metro wurde in den 1930er-Jahren begonnen. Im 2. Weltkrieg diente die Metro als Schutz- als auch Lebensraum für einen grossen Teil der Bevölkerung. Um die 200 Kinder sollen unterirdisch geboren sein worden.

Im russischen Volk hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es nebst der normalen Metro noch eine weitere, geheime U-Bahn gibt, die Metro 2, welche den Präsidenten im Notfall zum Flughafen bringen kann.

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Auf vielen Abbildungen an den Wänden und Decken ist heute Lenin anstelle von Stalin anzutreffen.

Die Moskauer Metro wird immer weiter ausgebaut, und ist heute das drittgrösste U-Bahnsystem der Welt. Viele Stationen sind sehr tief, bis zu 85 Meter.

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Kurios: Auf den Anzeigetafeln in den Bahnhöfen werden nicht etwa die Ankunftszeiten der Züge, sondern deren Abfahrten festgehalten. Äusserst nützlich!

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9 Gedanken zu „Die Moskauer Metro“

  1. Die Parole, „dass nicht nur Monarchen Paläste haben sollten, sondern auch das Volk“ ist dir auch schön bei den Gebäuden, die vom Westen verächtlich als Zuckerbäckerstil verlacht worden sind, bekannt worden.

    Schöne Fotos aus der Unterwelt.

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  2. Sehr schöne Bilder, manche erinnern mich an die Budapester Metro, vor allen Dingen die Tiefe der Schächte. So prunkvoll sind die ungarischen aber lange nicht. Ich liebe es in fremden Ländern Metro zu fahren und die Menschen zu beobachten. Danke für den schönen Einblick in die Moskauer „Unterwelt“.

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  3. Und da sind wir in Hannover so stolz auf unser bisschen Abwechslung bei der Haltestellengestaltung… Tolle Fotos, machen echt Lust, sich die Pracht mal „live“ anzusehen. Stimmt es eigentlich, dass die Moskauer Metro die tiefste U-Bahn der Welt ist?

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  4. Soweit ich weiss, hat Sankt Petersburg das tiefste U-Bahnnetz der Welt.
    Die tiefste Station dort liegt circa 100 Meter unter der Erde.

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    1. Ah, dann hab ich das wohl einfach verwechselt. Na ja, Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien, gell? 😉 Richtigen Bezug kriegt man zu den Orten meist erst, wenn man dort war, finde ich. Oder zumindest jemanden kennt, der einem ausführlich von dort erzählt. Oder ein Blog darüber schreibt…

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      1. Die Moskauer Metro ist grandios, großartig, furchtbar, unglaublich zugestellt und überfüllt, stellenweise total vergammelt (war es jedenfalls vor 10 Jahren, als ich dort zuletzt unterwegs war), hat eine ganz eigene, einzigartige Atmosphäre, ihren eigenen Geruch, ihre eigene Geräuschkulisse. Das lässt sich kaum durch Text und Bilder vermitteln (@ nicolas: tolle Fotos!), das muss man selbst erleben.

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